Samstag, 14. Juni 2014
V43
19.30 Uhr, Georg-Friedrich-Händel HALLE
Krieg und Frieden im
barocken Europa 1613–1713
Vom Dreißigjährigen Krieg zum Utrechter Frieden
Musikalische Leitung: Jordi Savall (Viola da gamba)
Nedyalko Nedyalkov (Kaval), Yurdal Tokcan (Oud), Hakan Güngör (Kanun)
La Capella Reial de Catalunya
Hespèrion XXI
Le Concert des Nations
Deutsche Erstaufführung
Der Händel-Preisträger Jordi Savall ist eine Ausnahmeerscheinung: Seit mehr als 30 Jahren hat
er sich in Forschung, Studium und Interpretation der Wiederentdeckung bisher vernachlässigter
Musikschätze vor allem des gesamten Mittelmeerraumes gewidmet – sowohl als Musiker wie
auch als Ensemble-Leiter. Wiederholt hat er sich dabei mit arabischer und türkischer Musik intensiv
auseinandergesetzt, weshalb er von der EU folgerichtig zum "Botschafter für den interkulturellen
Dialog" und von der UNESCO zum "Künstler für den Frieden" ernannt wurde. Diese
Auszeichnungen korrespondieren in besonderem Maße mit dem politisch-künstlerischen Ansatz
seines neuen Projektes "Krieg und Frieden im barocken Europa", das bei den Händel-Festspielen
in Halle zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt wird. Musikalisch wird ein Bogen vom
Dreißigjährigen Krieg bis zum Utrechter Friedensschluss im Jahr 1713 gespannt. Händel hatte
für die Londoner Feierlichkeiten des Utrechter Friedens ein großes Te Deum und Jubilate komponiert.
Anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 ist
dieses Konzert auch als Appell für den Erhalt des europäischen Friedens in der Gegenwart zu
verstehen. Der ECHO Klassik-Preisträger Jordi Savall und sein Ensemble, die seit Jahren eine
Fangemeinde in Halle haben, entführen Sie in spannende musikalische Barockwelten von Gesualdo
über Charpentier bis Bach und Händel, ergänzt mit jüdischer, osmanischer, ungarischer
und polnischer Musik – ein musikalisches Ereignis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.